Einige Besonderheiten der Tee-Insel Ceylon

Die Tee-Ernte und der Monsun

Ceylontee als Basis für Aromatisierungen

Die Tee-Ernte auf Ceylon ist von den beiden Monsunperioden geprägt.

Aufgrund der von Nord nach Süd verlaufenden Bergkette der Central Mountains verläuft quer durch die Insel eine Klimagrenze - man unterscheidet eine dem Monsunwind zugewandte Seite (Ost-Ceylon) und eine vom Monsunwind abgewandte Seite (West- Ceylon). Dabei kommt es zu verschiedenen Haupternte-Perioden in den jeweiligen Regionen, die jeweils verschieden schmeckende Tees aus den selben Plantagen hervorbringen. Ein im Januar gepflückter Tee aus Dimbula schmeckt deutlich feiner als ein im Juli geernteter Tee - umgekehrt verhält es sich mit den Tees aus dem Uva-District, wo die in den Pflücksaison von Juli bis September geernteten Tees am besten schmecken.

Ceylontees sind aufgrund ihres robusteren Charakters bestens zum Aromatisieren geeignet.

Hierbei werden den Teeblättern in der letzten Stufe des Trocknungsprozesses feine Ätherische Öle zugesetzt. Diese verbinden sich mit dem Tee zu einem neuen Geschmack, der ensprechend dem Charakter des Ätherischen Öls entweder fruchtig, exotisch oder gewürzhaltig sein kann. Man unterscheidet beim Zusetzen von solchen Fremdgeschmacksstoffen verschiedene Aromatisierungen:

1) Zitrusfrucht - Aromatisierungen

Aus den Schalen der Zitrusfrüchte (Orange, Limette, Zitrone, Grapefruit, Bergamotte) wird durch Kaltpressung das ätherische Öl gewonnen und dem Tee beigegeben, meist werden die getrockneten, gepreßten Schalen zu kleinen Würfeln geschniten und dem Tee zur optischen "Aufhellung" beigemischt. Auch der berühmte "Earl Grey" wird durch solch' eine Aromatisierung hergestellt (Basis-Öl: Bergamotte).

2) Gewürz - Aromatisierungen

Dem fertigen Tee werden feinzermahlene Gewürze (wie z.B. Zimt, Kardamom) beigefügt, manchmal wird auch der Extrakt des Ätherischen Öls (wie z.B. Vanille, Ingwer) zusammen mit zerkleinerten Stückchen des jeweiligen Gewürzes (Wurzelstückchen, Schoten, Frucht usw.) als Basisgeschmack für den Tee beigegeben.

3) Blüten - Aromatisierungen

Der Tee wird durch die Beifügung der Blüten "beduftet" (sog. "Scented Teas"). Hierfür wird der Tee schichtweise mit Blütenblättern (z.B. Jasmin, Rose) oder ganzen Blütenständen (z.B. Chrysanthemen) bedeckt und nach einer gewissen Ruhezeit noch einmal mit den Trockenblüten vermischt. Oft werden aber neuerdings auch zur Intensivierung des Geschmacks die ätherischen Auszüge der jeweiligen Blüten beigegeben.

4) Frucht - Aromatisierungen

Die auf verschiedenste Art und Weise gewonnenen Ätherischen Öle der populären Obstsorten bzw. exotischer Früchte, wie z.B. Kirsche, Erdbeere, Apfel, Birne, Beerenfrüchte, Mango, Ananas, Maracuja usw., werden mit dem Tee vermischt - da es sich bei den meisten Ölen um leicht flüchtige Stoffe handelt, wird das Öl meist nur feinzerstäubt auf die trockenen Blätter aufgesprüht.

5) Mischaromen

Seit 20 Jahren gibt es dank der neuen biotechnologischen Herstellungsverfahren eine Reihe von Aromen, die es in dieser Form vorher nicht möglich war, zu separieren. Dies trifft vor allem auf komplexe Aromen zu, die zu äußerst phantasievollen Kreationen beim Tee führen, wie z.B. "Sahne-Trüffel-Tee" oder "Tutti-Frutti-Sahne-Tee".

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