Ein paar Notizen zur Geschichte des Teeanbaus auf Ceylon |
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James Taylor und der Teeanbau auf Ceylon |
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Ceylontee im Welthandel | |
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Der Konflikt zwischen den Singhalesen und Tamilen | |
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Der Löwe von Kandy - Symbol für den Unabhängigkeitskampf der Singhalesen auf der Insel - er ist das Wappentier, daß neben der Nationalflagge auch jede Teekiste, die die Insel verläßt, ziert. |
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James Taylor und der Teeanbau
auf Ceylon
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Ceylontee
nimmt einen wichtigen Platz im Welthandel ein
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Der Konflikt zwischen den Singhalesen und TamilenNach dem Rückzug der Briten von der Teeinsel hatte der neugegründete Staat ein handfestes Problem: den Streit zwischen Tamilen und Singhalesen, der seit Mitte der 80er Jahre sogar in einen brutalen Bürgerkrieg umschlug und bis heute als fast vergessener Konflikt weiterschwelt. Die Singhalesen, Ceylons größte Bevölkerungsgruppe, haben die Insel kulturell und religiös geprägt - Ceylon war unter singhalesischer Herrschaft in drei unabhängige Königreiche aufgeteilt gewesen, deren mächtigstes das von Kandy war. Zahlreiche prachtvolle Tempelbauten, Paläste und Stadtgründungen sind aus dieser Zeit erhalten. Die Singhalesen führten auch den Unabhängigkeitskampf gegen die Briten an. Die von den Kolonialherren erst vor 100 Jahren ins Land gebrachten Tamilen werden von den Singhalesen als Menschen zweiter Klasse angesehen, als "willfährige Helfer" der Briten bei der Kolonialisierung der Insel. De facto findet man heute in keiner exponierten Stellung im Staate Tamilen. Militär, Polizei, Administration, Management der großen staatlichen Teegesellschaften befinden sich zu hundert Prozent in singhalesischer Hand. Erschwerend kommt hinzu, daß beide Bevölkerungsgruppen unterschiedlichen Religionen anhängen: die Singhalesen sind Buddhisten - die Tamilen hingegen Anhänger des Hinduismus. Diese zusätzliche Barriere hat beide Bevölkerungsgruppen einander so verhaßt gemacht, daß nun mit offenen, militärischen Auseinandersetzungen versucht wird, die Insel in zwei Staaten aufzuteilen. Eine tamilische Guerilla-Armee steht dabei der offiziellen Armee Sri Lankas gegenüber. Mittels Terrorakten (Überfälle, Bombenattentate, Sabotageaktionen usw.) versuchen diese Untergrundkämpfer, ihr Problem in den Blickpunkt der Weltöffentlichkeit zu bringen. Mehr als 40% des Staatsbudgets verschlingt inzwischen schon dieser heimliche Krieg. Auf die Tee-Industrie wirkt sich dieser Konflikt ausgesprochen negativ aus. Lieferschwierigkeiten der Plantagen, die im Konfliktbereich gelegen sind, Boykott beim Transport der Tees und eine relative Verteuerung der Tees durch die Verknappung der Anbauflächen, die durch Kriegswirren bedingt, nicht mehr bewirtschaftet werden können, sind nur einige der Folgen, die der Bürgerkrieg verursacht. Die Regierung der Republik Sri Lanka ist sich der desolaten Situation inzwischen bewußt und versucht, den Konflikt mittels Verhandlungen zu entschärfen. Vom Erfolg dieser Verhandlungen hängt auch die weitere Entwicklung der Tee-Industrie ab. Viele Mitbewerber aus anderen Ländern (wie z.B. Indonesien, Malaysia, Kenya und Tansania) im internationalen Teegeschäft wittern schon Morgenluft... |