Chiu Chow-Keramik

In Südostchina gliedert sich der Süden der Provinz Fujian und der Norden der angrenzenden Provinz Kanton zu einer historisch gewachsenen Landschaft: Chiu Chow.

Chiu Chow gilt als eigentliche Heimat der Oolongtee-Kultur. Hier wurde der Tikuanyin erstmals kultiviert. Hier gedeihen die feinsten und duftigsten Spitzen-Oolongs des chinesischen Festlands. In Chiu Chow entwickelte sich dank des einmaligen Klimas eine vollkommen eigenständige Teekultur, die letztendlich auch wichtige Impulse für die Entwicklung der höfischen Gong Fu Cha und der taiwanesischen Teekultur geben konnte.

In dem Gebiet, daß heute zu den wirtschaftlich am weitesten fortgeschrittenen Regionen Chinas gehört, leben ca. 20 Mio. Menschen. Zwei Drittel davon in den 3 Großstädten Xiamen (das ehemalige Amoy)- mit knapp 8 Mio. Menschen die größte Stadt in Chiu Chow, Shantou (6 Mio. Einwohner) und Anxi (1,5 Mio. Einwohner). Xiamen und Shantou bilden gleichzeitig Exportsonderzonen mit einem dynamisch wachsenden Wirtschaftspotential... Genug Basis für eine reiche Teekultur.

Typische Straße in einem Dorf unweit der Stadt Anxi

Aufgrund der zahlreichen Oolongteegärten hat sich in Chiu Chow auch eine eigenständige Keramik entwickelt, die entfernt an Yixing-Keramik erinnert. Allerdings ist das verarbeitete Material nicht ganz so fein wie in Yixing. Die Oberfläche von Chiu Chow-Keramik fäßt sich daher auch stets ein wenig rauh an. Oftmals werden die dünnwandigen Kännchen, Gießer und Schälchen mit kunstvollen Schriftzeichen bedeckt, die im reizvollen Kontrast zu den rotbraun oder kastanienfarbenen Keramikfarben stehen. Typisch ist auch, daß die Teeschalen mit schneeweißem Porzellanglasuren im Innern überzogen sind. Dies dient vor allem dem visuellen Schönheitsempfinden beim Anblick der goldocker schimmernden Oolongs...

Klassische Chiu Chow-Keramik wird immer zusammen mit den wunderbar gearbeiteten Teetischchen aus Fujian angeboten. Die kleinen Meisterwerke aus einheimischem Rosenholz bilden so den passenden Rahmen für eine Teezeremonie im Chiu Chow-Stil.

Für den "schnellen Tee" zwischendurch werden die sogenannten Chongs genutzt. Hierbei handelt es sich um dreiteilige Deckelschalen mit einer Untertasse, in denen der Tee aufgegossen wird. Nach ein paar "Übungsgießereien" kann man den Chong einem Kännchen gleich benutzen und die kleinen Schalen ohne Kleckern mit dem kostbaren Tee füllen.

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