Eine kurze Erklärung der in Indien üblichen
Erntezeiten und Pflückgrade

Erntezeiten:

Vor allem in den Hochtälern des Himalaya-Hochlands werden verschiedene Erntezeiten unterschieden , bedingt durch die entsprechend der Höhenlage vorhandenen Wachstumsperioden. Man unterscheidet daher speziell bei Tees aus Darjeeling, Sikkim, Terai und auch Dooars folgende Erntezeiten:

ff - first flush (erste Ernteperiode im Frühling)
betw. -in between - Zwischenpflückung (kurze Ernteperiode im Frühsommer)
sf
- second flush (zweite Ernteperiode im Spätsommer)
autumnal
- Herbstpflückung ("Spätlese" im Oktober)

Indische Familie vor dem Eingangsportal
zum Mogulpalast von Sikandra

Pflückgrade:

Ebenfalls die Pflückgrade (Blattsortierungen) spielen bei den indischen Schwarztees eine große Rolle. Entsprechend der Sortierung kann man so von ein und demselben Garten Tees mit vollkommen verschiedenen Grundcharakteren erhalten. Um die verwirrenden Buchstabenfolgen dem "uneingeweihten" Teeliebhaber etwas näher zu erläutern, ist ein kurzer Exkurs in die Welt der Tea-Taster und Tea-Planters nötig. Das System, was hierbei verwendet wird, ist seit ca. 120 Jahren gebräuchlich und teilweise sind die verwandten Wörter nur noch schwer erklärbar für den modernen Teetrinker... Daher hier vorab eine kurze Erläuterung der Buchstaben beim Pflückgrad (Blattsortierung)

S -superior = das Beste, Bezeichnung für einen hohen Anteil an Blattspitzen im Tee
O - orange = hat nichts mit Apfelsinen zu tun, geht auf das Niederländische Königshaus "Oranje" zurück - Bezeichnung für "königliches" Blatt (Blattstand 1 und 2 am Teestrauch)
F -finest = das Feinste, Bezeichnung für Gute Sortierung (ohne viel Blattbruch)
P -pekoe = eine Verballhornung des chinesischen Wortes Bi Guo (zu deutsch: Blatt) , Bezeichnung für 3. und 4. Blattstand am Teestrauch)
T -tippy = mit Blattspitzen angereicherter Tee
B -broken = gebrochene Teeblätter (im Gegensatz zu den Ganzblatt-Tees), bevorzugt für klassische Blends um so Tees verschiedener Blattgrößen miteinander abmischen zu können.
G -golden = Blattspitzen werden in fermentierten Pflanzenzellsaft "getaucht" und dann getrocknet, so daß sie goldfarben schimmern
(im Gegensatz zu den "Silver Tips")
CTC - zu kleinen Kügelchen von ca. 3-5 mm Durchmesser verarbeiteter Tee, der extrem schnell zieht und vor allem auf den Britischen Inseln bevorzugt getrunken wird
F - flowery = duftend, blumig (großes Duftbouquet)

Weiterhin werden noch Fannings (kleine Blattpartikel , Größe unter 3 mm) und Dust ("Staub", vollkommen zerstörte Blattpartikel, Größe ca. 1mm und kleiner ) unterschieden. hierbei handelt es sich allerdings meist um minderwertige Qualitäten, die als Basis für die Teebeutelmischungen dienen

Folgende Pflückgrade werden in den einzelnen Anbaugebieten vorwiegend verwandt:

Darjeeling, Sikkim
SFTGFOP, FTGFOP
Dooars, Terai
FTGFOP, TGFOP, BOP
Assam; Orissa, Nilgiri
TGFOP, BOP, Fannings, CTC-BOP, Dust

Fort Amber in Rajastan

Klassischer Transport in Indien. Riesige gummibereifte Leiterwagen, gezogen von einem Dromedar, befördern fast alle Güter quer durch den Subkontinent. Hier die berühmte Nationalstraße No.1 (Uttar Pradesh).

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