Zu einigen wichtigen Anbauregionen Japans |
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Das Inselreich Japan erstreckt sich als geschwungener Bogen über mehrere tausend Kilometer von der Südspitze der zu Rußland gehörenden Insel Sachalin bis zu den in tropischen Regionen liegenden Riu-Kiu- Inseln (nördlich von Taiwan). Tee wird vor allem im südlichen Teil der Hauptinsel Honshu, auf den beiden großen Südinseln Kyushu und Shikoku und in kleineren Mengen auch auf Okinawa angebaut. Das wohl wichtigste Anbaugebiet Japans ist in der Präfektur Shizuoka zu finden. Diese Präfektur (ca. 350 km südlich von Tokyo) gilt in Japan auch als "Tee-Provinz". In direkter Nähe zum Pazifischen Ozean befinden sich zahlreiche Teegärten, die dank des gleichbleibend feuchtwarmen Klimas sehr feine, wohlschmeckende Sorten hervorbringen. Auf dem berühmten Berg Makinohara befinden sich ca. 20 Spitzenteegärten, in denen besonders hochwertige Senchas kultiviert werden. Der Berg wird bekrönt von Japans bekanntestem Tee-Museum, zu dem auch ein zauberhafter Garten mit einem Teepavillon gehören. Von hier oben hat man einen herrlichen Blick auf die Teegärten - im Hintergund zeichnet sich der berühmte Berg Fuji ab, der bereits zur Präfektur Uji gehört, der Heimat des bekannten Schattentees Gyokuro. Weitere Anbaugebiete auf Honshu befinden sich in den Präfekturen Wakayama, Miyazaki, Kyoto, Nara, Mie und Shiga. Dort werden vor allem hochwertige Senchas gezogen. |
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Die Stadt Shizuoka |
Der
Schrein des Begründers des Tokugawa-Shogunats |
Auf der Insel Kyushu befinden sich die beiden Präfekturen Saga und Kagoshima, die für ihre Tees in Japan sehr hoch geschätzt werden. Hier gedeihen der Tamaryokucha und der Ureshino. Auf der Insel Shikoku wird der Tosa in der Präfektur Koichi kultiviert. Drei Ernten werden im Laufe eines Jahres eingebracht: die wohl wichtigste Ernte ist die Ichi-Ban-Cha (Frühjahrspflückung). Sie erbringt fast 60% der gesamten Jahresernte und während der Ichi-Ban-Cha werden auch die qualitativ wertvollsten Tees geerntet. Im Sommer wird die Ni-Ban-Cha eingebracht, qualitativ deutlich unter der Ichi-Ban-Cha einzuordnen. Auch die Erträge sind nur halb so groß wie im Frühling. Im Herbst (September) beginnt dann die letzte Pflückung - die Sam-Ban-Cha -eigentlich nur ein Zurückschneiden der Teebüsche vor der Wintervegetationspause. Nur wenige, recht minderwertige Tees werden hierbei gepflückt. Die Teegärten in Japan ähneln in ihrer streng geschnittenen Art einem französischen Barockgarten zur Zeit Ludwigs XIV. Die dicht beblätterten, niedrigen Büsche werden von unterirdischen Bewässerungsanlagen stets mit ausreichend Wasser versorgt. In jedem Teegarten findet man seltsame Stangen mit Propellerchen am Ende. Damit wird Kaltluft, die sich nachts am Boden sammelt, verwirbelt und bewahrt die sensiblen Teeblätter vor Frostschäden |