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Die nördlich an
Fujian angrenzende Provinz Zhejiang ist vor allem durch ihre Grünteekulturen
bekannt geworden. Oolong und Weißtee werden in Zhejiang nicht kultiviert.
Hier spricht man beim Thema "Spitzentee" vor allem von einem Tee, der weit
über Chinas Grenzen hinaus als einer der besten und teuersten Grüntees gilt:
der Loong Tseng (oder auch Lung Jing). Alle Teegärten Zhejiangs produzieren
Spitzentees, die dem Loong Tseng ähneln, sowohl im Aussehen als auch im
Geschmack und im Duft. Daher erscheint es den meisten Teeliebhabern müßig,
noch andere Tees aus diesem Anbaugebiet kennenzulernen, da man mit dem Loong
Tseng eigentlich den charakteristischen Geschmack in einer solchen Intensität
und Fülle erlebt, wie kein anderer Tee es ihm nachmachen kann.
Auch Jasmintees werden
in Zhejiang kultiviert - die besten Jasmintees werden vor allem Richtung
Peking geliefert. Traditionell trinkt man in der Hauptstadt Chinas diese
wohlriechenden Dufttees, deren Wiege in der Provinz Zhejiang steht.
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Trotzdem sollte man neben
den rund um Hanzhou und dem West Lake befindlichen Loong Tseng-Gärten
eine Blick auf die anderen "Geheimen Gärten" Zhejiangs werfen: vor allem
im Norden,unweit der Hauptstadt Hanzhou, am Südufer des Jiangtse, befinden
sich einige kleinere Gebiete mit berühmten Tees, wie z.B. Xiejang (Shenxiang)
und Shaoxing, wo der Mo Tsim (Mao Jin) kultiviert wird. In Zhenhai
befinden sich sogar einige Schwarzteegärten, die ähnlich feine Tees wie
Quimen (Keemun) produzieren. Einige der besten Tees Zhejiangs stellen
wir hier vor:
zu den Spezialitäten aus
den ehemaligen kaiserlichen Gärten |
Grüntees
aus Zhejiang -
Vorschaubilder für Vergrößerung bitte anklicken!
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Shi
Fong Loong Tseng "Lion Peak Dragon Well"
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Der
beste der Besten...Nur am "Löwenberg" gedeihen die feinsten der lanzettförmigen
Loong Tseng-Tees. Das aufwendige Verfahren zur Herstellung dieser gleichmäßigen,
jadegrün schimmernden "Dolche" ist immer noch ein streng gehütetes Geheimnis
der Teemeister. Beim Anblick der Teeblätter kommt man leicht ins Grübeln,
wie ein solches Produkt natürlich gewachsen sein kann...dennoch ist es bis
heute noch so, daß die jungen Blättchen des Loong Tseng in den frühen Morgenstunden
in aufwendiger Handarbeit gepflückt werden und nach einem kurzen Dämpfen
unter heißem Wasserdampf mit Walzen zu den typischen "Lanzetten"gepreßt
werden. Der feine, fast schokoladige Duft dieses Tees wird weltweit gerühmt,
doch nur die absoluten Spitzengrade des Loong Tseng bieten dem Gaumen einen
solch' vielfältigen, kräuter- bis gemüseartigen Geschmack. Traditionell
wird Loong Tseng aus hohen Glasbechern getrunken, wobei man immer wieder
heißes Wasser (ca. 80 C) auf die feuchten Blätter aufgießt, die im Glas
einen "Unterseeischen Wald" bilden. Der Aufguß ist lindgrün und man kann
das Prozedere bis zu siebenmal wiederholen. |
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Xi
Hu Loong Tseng "West Lake Dragon Well"
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Neben dem unvergleichlichen
Lion's Peak gibt es in direkter Umgebung Hanzhous noch den ebenfalls als
Ausflugsziel berühmten Xi Hu See (auf deutsch: der Westliche See).
An den sanft abfallenden Hängen des Seeufers werden ebenfalls wunderbare
Loong Tsengs kultiviert. Diese zeichnen sich durch eine deutlich dunklere
Grünfärbung aus. Sie duften viel gemüsiger und sind im
Aufguß auch etwas kräftiger als der feine Shi Fong. Die ebenfalls
lanzettförmig gepreßten Blättchen sind sehr ordentlich
sortiert und ebenfalls so ergiebig wie der "Vetter" vom Löwenberg.
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Xiejang
Mao Jin "Small Leafs from Xiejang"
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Ein dem Loong Tseng artverwandter Tee, der aber im Gegensatz zum "Drachenbrunnen"
kein gepreßtes Lanzetten-Blatt hat, sondern ein leicht gerolltes, unregelmäßig
geformtes Blatt. Geschmacklich ist er dem Loong Tseng sehr ähnlich, weißt
jedoch einen subtileren Duft auf. |
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Yin
Hao "Rolled Jasmine Pearls"
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Die vielleicht feinste Art, Jasmintee zu genießen, ist das Aufgießen dieser
kleinen Kostbarkeit. Die nur 3 bis 4 mm großen, handgerollten Kügelchen
aus feinstem Mao Jin- Grüntee und einer Jasminblüte entfalten sich beim
ersten Übergießen bereits vollständig und entwickeln ein unglaublich delikates
Aroma, daß alle herkömmlichen Jasmintees zu derben Bittertees "abgleiten"
läßt. Die hellgrün leuchtende Tasse bietet dem Genießer eine intensive Vorstellung |
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Yin
Hao "Jasmine Green"
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Die
Vorstufe zu den gerollten Yin Hao-Jasminkügelchen: der duftig-leichte
Yin Hao.Geschmacklich den Kügelchen fast ebenbürtig - dem Auge
bietet sich allerdings beim Aufgießen nicht ein solches Schauspiel
wie bei den Kügelchen. |
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Ji
Fa "Jasmine Gunpowder"
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Feinster
Zhou Cha "Perlen-Tee" (chinesischer Name für Gunpowder-Tee)
aus dem Ping Shan-Gebiet wird mit Jasminöl beduftet. Die kleinen, ca.
3mm großen Perlen schimmern tiefgrün, wie lackiert. Beim Aufgießen
verströmen sie ein ausgesprochen intensives Jasminaroma. Der Tee selbst
besticht durch seine Geschmacksfülle und Ergiebigkeit. Doch Vorsicht
! Nur ein paar Sekunden zu lange...und schon ist er so intensiv würzig,
daß man ihn nicht mehr genießen kann. |
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Superior
Phoenix "Jasmine Green"
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Ein
hochkarätiger Spitzentee mit feinem, gleichmäßig grünem
Blatt und kleinen Jasminblüten. Der subtile, leicht rauchige Grundcharakter
dieses Tees wird dank der Jasminblüten veredelt und begeistert jeden
Teeliebhaber schon beim Aufgießen.. |
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