Berühmte Teeanbaugebiete in China

Xihu (bei Hanzhou, Provinz Zhejiang)

Kleine Boote transportieren die Tees aus den unwegsamen Bergregionen zu den großen Städten

Qimen (Keemun, Provinz Anhui)
Meng Hai (Provinz Yunnan)
Min Nan Anxi (Fouquing- Hochland, Provinz Fujian)
Min Bei (Wu Yi Shan- Berge, Provinz Fujian)
Huang Shan (der Gelbe Berg, Provinz Anhui)
Ping Shui (Provinz Zhejiang)
Wu Yuan (Bergland in der Provinz Jianxi)
Yunnan - Heimat der Pu Errh- Tees
Zhejiang - Heimat des Gunpowders  

Xihu (bei Hanzhou, Provinz Zhejiang)

Der berühmte West-See, an dessen Ufer die edelsten Loong Tsengs gedeihen, bildet den Mittelpunkt dieser traditionsreichen Landschaft. Dominiert wird das Areal vom Shi Fong Shan (Lion's Peak), an dessen Hängen schon in der Tang- Dynastie erste Teegärten angelegt wurden. Zwei buddhistische Klöster, Tian Zhu Shi und Lyng Yin Shi, waren die ersten, historisch verbürgten Quellen des sagenhaften Loong Tseng. Der Ruhm dieser Klostergärten war so groß, daß selbst ein Kaiser, Qian Long aus der Qing- Dynastie (1736-1795), diese besuchte. Er war so begeistert von den Tees dieser Gärten, daß er selbst 18 Teesträucher pflanzte und zu "Kaisersträuchern" erklären ließ. Diese Sträucher sind noch heute als Sehenswürdigkeit in den Klostergärten zu bestaunen. 

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Qimen (Keemun, Provinz Anhui)

Im südwestlichen Teil Anhuis, direkt an das Huang Shan- Massiv grenzend, befindet sich eines der auch außerhalb Chinas bekanntesten Teeanbaugebiete: die Landschaft von Qimen (kantonesisch: Keemun). Berühmt wurde das Gebiet durch einen Schwarztee. Der feine und zart duftende Qi Hong gilt als einer der besten Schwarztees der Welt. Seit vielen Jahrhunderten wird hier schon Tee erzeugt. Der den extremen klimatischen Bedingungen (u. a. nur 1000 mm/qcm Niederschlag und 15°C Durchschnittstemperatur) bestens angepaßte Keemun- Teestrauch liefert einen überdurchschnittlich wohlschmeckenden Tee.   

 

 

 

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Meng Hai (Provinz Yunnan)

Das Hochtal von Meng Hai in der Südwestprovinz Yunnan gilt als Heimat des Pu Errh-Tees. Dank seines milden Klimas und der fruchtbaren Böden gedeihen hier die feinsten Pu Errhs wie z.B. der Dian Hong. Auch feine Hochland-Schwarztees werden hier gezogen. Sie zeichnen sich durch einen leicht rauchigen Grundgeschmack aus, die besseren Qualitäten schmecken fast schokoladig.

Min Nan Anxi (Fouquing- Hochland, Provinz Fujian)

Hier befindet sich das Zentrum der berühmten Tikuanyin- Oolongkultur. Der Legende nach soll im Bergland von Min Nan Anxi der arme Bauer Wie Yin das "Wunderpflänzchen" hinter dem Tempel der in Südchina verehrten Göttin Kuan Yin (einer fern-östlichen Version der buddhistischen Gottheit Botthisatva) entdeckt haben und ihr zu Ehren auch benannt haben. Die stark gerollten Blätter dieses aromatisch duftenden Oolongs entfalten sich beim Aufgießen zu riesengroßen Teeblättern von bis zu 9 cm Länge - der Rand der dunkelgrün schimmernden Blätter ist rötlich gefärbt durch die einsetzende Fermentation.

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Min Bei (Wu Yi Shan- Berge, Provinz Fujian)

Das von vielen Teemeistern gepriesene Bergmassiv des Wu Yi Shan ist ein zerklüftetes Mini- Gebirge mit 36 Hauptgipfeln und 99 Felsenklippen (steil abfallende Felsschluchten ohne direkt erkennbaren Gipfel). Das Massiv wird von drei Flüssen durchzogen, die sich über unzählige Kaskaden und Wasserfälle ihren Weg durch die bizarre Felsenwelt bahnen. Zu den wichtigsten Tees dieser Berge gehören die Yien Cha Oolongs (Steintees) - ein blumig-duftiges Erlebnis für die Zunge verwöhnter Teeliebhaber. Der speziell hierfür gezüchtete Teestrauch Min Cong bildet Blätter aus, die von ihrer Duftfülle und Effizienz unvergleichbar sind. Die besten Yien Cha Oolongs kommen aus den Gärten Tian Xin ("Scharlachroter Mantel" auch: "Großes Rotes Gewand"- Da Hong Bao), Hui Yuan ("Weißer Hahnenkamm"- Pai Ji Kuan) und Fu Guo ("Goldener Schlüsselbart" auch: "Goldene Münze"- Ching Yuan). Diese Spitzentees sieht man nur sehr selten im Angebot der Teehändler, da die Anbaufläche sehr klein ist und die geringen Erntemengen (oft nur 150 kg) meist auf Schleichwegen zu den Teegenießern gelangen.

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Huang Shan (der Gelbe Berg, Provinz Anhui)

An den Südhängen des Gelben Berges befinden sich vier berühmte Teegärten: She, Taiping, Yi und Xianing. Der Berg selbst ist ein zerklüftetes Massiv, das von 72 Gipfeln umkrönt wird. Meist befinden sich diese jedoch verhüllt in einer dichten Wolkenschicht. Die wildromantische Landschaft des Gelben Bergs ist geprägt von steil abfallenden Felsenklippen, Schluchten, die von Wasserfällen gespeist werden und vielen kleinen Quellflüßchen, die sich durch das Massiv schlängeln. Das gesamte Gebiet umfaßt ca. 500 qkm und ist heute ein Nationalpark. Die Bewirtschaftung der Teegärten im Massiv ist daher auch nur nach streng traditionellen Methoden gestattet, was natürlich der Qualität der hier gezogenen Tees zugute kommt. Einige der besten Grüntees Chinas kommen von hier: der feine leicht gemüsig schmeckende Mao Feng, der leicht rauchige Mao Jin und die nur frisch zu konsumierenden Tun Lü und Tun Xi-Tees.

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Ping Shui (Provinz Zhejiang)

Das Ping Shui- Gebiet ist den meisten Teetrinkern durch einen Tee bekannt, den man geographisch nur schwer zuordnen kann: Zhou Cha - zu deutsch "Perlen-Tee" oder der inzwischen populärere englische Trivialname "Gunpowder" ist den Teefreunden weltweit natürlich ein Begriff...Dieser kugelblättrige Tee wird vor allem in den zehn berühmten Gärten Shaoxing, Zhuji, Sheng Xian, Xin Chang, Shang Yu, Yu Yao, Feng Hua, Yin Xian, Tian Tai und Dong Yang kultiviert. Die Volksrepublik China hat zwei große Verarbeitungsfabriken für diese Tees in den 50er Jahren erbaut, die seither unter den Brandmarks "Camel" und "Temple of Heaven" die Tees dieser Gärten weltweit vertreiben. Die Erntemengen für den Tee sind enorm, dank ausgiebiger Niederschlagsmengen - das Ping Shui- Gebiet gilt als das regenreichste Teeanbaugebiet Chinas - kann de facto das ganze Jahr über gepflückt werden.

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Wu Yuan (Bergland in der Provinz Jianxi)

Ein kleineres Gebiet in den nordöstlichen Bergregionen der Provinz Jianxi gelegen, das vor allem für seine sogenannten "Orchideenperlen-Tees" (Zhou Lan Cha) bekannt ist. Bereits im 17. Jahrhundert waren die Tees aus den Wu Yuan- Bergen von allen Teehändlern hochgeschätzt. Die anfangs recht kleinen Gärten wuchsen im Laufe der Zeit zu stattlichen Plantagen heran. Man sagt, daß sich an jedem Berghang eine berühmte Plantage befinden soll. Die zwei bekanntesten Berge sind der Wu Loong Shan (Fünf- Drachen- Berg) und der Shi Errh-Shan (Steinernes Ohr- Berg). Im Tal des Xi- Flusses, der das Bergland durchschneidet, befinden sich die feinsten Gärten: Gao Hu, Ju Li und Zhang Gong.

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