Zhejiang - Heimat des Gunpowder |
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Die Provinz Zhejiang befindet sich im Südosten Chinas und gehört mit zu den klassischen Anbaugebieten für Grüntees. Auf einer Fläche so groß wie Frankreich werden neben anderen landwirtschaftlicher Erzeugnisse auch zahlreiche Grünteesorten kultiviert. Das milde Klima und die besonderen Naturgegebenheiten - Hügellandschaften mit ausreichend Wasser - bieten der Teepflanze optimale Wachstumsbedingungen. Seit über 2500 Jahren wird hier Tee kultiviert - eine Traditionslinie, die nur wenige andere Anbaugebiete Chinas vorweisen können. In der Hauptstadt Zhejiangs, in Hanzhou, befindet sich Chinas berühmtestes Tee-Museum. |
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Gunpowder "Temple of Heaven"Der im Ausland wohl bekannteste Grüntee, der Gunpowder-Tee, ist Zhejiangs wichtigster Export-Schlager.
Diese Goldmedaille war die erste internationale Auszeichnung, die ein Produkt der VR China seit ihrer Gründung im Jahre 1949 erhielt... der Siegeszug des Gunpowder-Tees setzte ein. Er ist in China unter dem Namen Zhou Cha bekannt, was am besten mit Perlen-Tee übersetzt wird. Aber auch "Nagelköpfchen" ist eine oft genutzte Bezeichnung für die kleinen, blaugrün schimmernden Kügelchen. |
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Ursprünglich ist diese Teesorte in den östlichen Bergregionen Zhejiangs angebaut worden. Inzwischen wird er fast in der ganzen Provinz erzeugt. Der Teemeister Shi Jiao Ran war von diesem Tee so begeistert, daß er ihm ein Gedicht widmete:
In der Sung-Dynastie wurde auf Basis dieses gerollten Grüntees eine Vielzahl edler Sorten entwickelt, die man allesamt als "Ableger" des Gunpowder bezeichnen kann: "Schwerthieb-Gipfel", "Schlafender Drache" und "Stromschnellen des Chanxi" sind die blumigen Bezeichnungen für diese Adepten des Gunpowders. |
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Bereits im 17.Jahrhundert wurde Gunpowder aus China ausgeführtGunpowder gilt als der erste in Europa namentlich bekannte Chinatee. Dieser
Tee gehörte auch zur Mitgift der portugiesischen Prinzessin Catarina
da Braganca, die mit dem englischen Thronfolger verheiratet wurde. Der
verwunderte englische Königshof nannte die geheimnisvollen Kügelchen
"Gunpowder" (zu deutsch: "Schießpulver"), da die gerollten Blätter
des Tees dem explosiven Schwarzpulver-Gemisch zum Abfeuern der Kanonen
zum Verwechseln ähnlich sahen.
Nach Gründung der Volksrepublik verschwand der Tee von den internationalen MärktenTee aus China existierte bei vielen nur noch als Erinnerung... Besonders populär ist hierzulande der Gunpowder "Tempel of Heaven". Es handelt sich hierbei um ein Label, welches von einer goßen Teefabrik in Hanzhou als Firmennamen genutzt wird. Der eigentliche "Himmelstempel" steht in Peking in der Verbotenen Stadt. Unter dieser Markenbezeichnung wird dem Kunden eine gleichbleibende Qualität des Tees garantiert. Die Mischung, die für "Tempel of Heaven" ausgesucht wird, stammt immer von denselben Plantagen und wird in zwei Qualitätsstandards auf dem internationalen Markt angeboten. Inzwischen wird Gunpowder wieder in über 40 Länder exportiert. Neben der arabischen Welt, die ihn als Basistee für die dort sehr populären Minztees nutzt, hat sich Gunpowder auch auf dem europäischen Markt als einer der beliebtesten Grüntees durchgesetzt. |